Von Gemälden zu Skulpturen, in Sutri „Poesie, Macht, Ironie“ von Julio Larraz

Die Ausstellung kann bis zum 5. Oktober im Palazzo Doebbing Museum besichtigt werden.

Gemälde, Skulpturen und Arbeiten auf Papier, die die zentralen Themen der Poetik von Julio Larraz, einem der bedeutendsten zeitgenössischen lateinamerikanischen Künstler, darstellen: Identität, Macht, Erinnerung und Ironie. Larraz’ Werke stehen im Mittelpunkt der Einzelausstellung „Poesie, Macht, Ironie“ im Museum Palazzo Doebbing in Sutri in der Provinz Viterbo, die bis zum 5. Oktober zu sehen ist. Die Ausstellung – kuratiert von Leonardo Contini und das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Sutri und der Contini Art Gallery – ist Teil des vom Museum geförderten Programms zur Aufwertung zeitgenössischer Kunst.

Larraz wurde 1944 in Havanna geboren und verließ Kuba 1961, um sich von einem Regime zu distanzieren, das die individuelle Freiheit einschränkte. Nach seinem Debüt in New York als politischer Karikaturist für Zeitungen wie die New York Times und die Washington Post schlug er einen eigenständigen und wiedererkennbaren malerischen Weg ein, bei dem sich visuelle Narration mit einem raffinierten Einsatz von Licht, Farbe und Komposition verbindet. Seine Kunst vermischt Elemente der karibischen Kultur, europäische Einflüsse und kinematografische Referenzen. Seine wie reale Theaterszenen angelegten Werke sind bevölkert von rätselhaften Figuren, Umgebungen zwischen Traum und Wirklichkeit und visuellen Wiederholungen, die an die Sprache des Kinos erinnern. Das Ergebnis ist ein fantasievolles, aber zutiefst bewusstes Universum, in dem Ironie sowohl zu einem kritischen als auch zu einem poetischen Werkzeug wird. Ein zentrales Thema seiner Produktion ist die Macht, die Larraz mit scharfem und respektlosem Blick thematisiert, ihre Widersprüche entlarvt und ihre Exzesse lächerlich macht. Sein Stil ist zugleich anspruchsvoll und zugänglich und wechselt zwischen Groteske und Introspektion, Anklage und Leichtigkeit.

Larraz ist eng mit Italien und insbesondere mit Pietrasanta verbunden, wo er viele seiner Skulpturen schuf. Er stellte an bedeutenden italienischen Orten aus, wie dem Complesso del Vittoriano in Rom, der Fondazione Puglisi Cosentino in Catania und der Galleria Contini, und festigte so seine enge Beziehung zum kulturellen Panorama des Landes. „Poesie, Macht, Ironie“ begleitet das Publikum durch die historischen Räume des Palazzo Doebbing und bietet ein immersives Erlebnis in das Universum des Künstlers, in dem jedes Werk zum Nachdenken, Lächeln und Fantasie einlädt.